Landesliga Hammonia
„Lokke“ liefert – als Team: „Wir lassen unser Herz auf dem Platz!“
Anto Josipovic (2. v. li.) vermittelt seinem Team den Glauben und den Teamgedanken - mit großem Erfolg. Foto: Eintracht Lokstedt
Vor dem Spiel bei TBS Pinneberg zog Josipovic mit Ersin Cavus (re.), der seine Karriere eigentlich schon beendet hatte, ein erfolgreiches Ass aus dem Ärmel. Foto: Eintracht Lokstedt
Mehr als das. Nach acht absolvierten Spielen ist die Eintracht aus Lokstedt die einzige noch ungeschlagene Landesliga-Mannschaft und grüßt in der Hammonia-Staffel vom Platz an der Sonne! Mahnende Worte im Vorfeld der Spielzeit, die auch auf die Abgänge von Leistungsträgern und Stammspielern wie Luis Gleich (SC Victoria Hamburg) zurückzuführen waren, wurden offenbar erhört. Und das, obwohl „Lokke“ personell alles andere aus dem Vollen schöpfen kann und konnte. Aufgrund diverser Ausfälle stand Coach Josipovic selbst schon mehrfach im Kader. Zudem musste Ante Beslic, der seine Laufbahn eigentlich schon beendet hatte, reaktiviert werden. „Andere spielen wiederum angeschlagen oder ohne Training aus einer Verletzung kommend“, so Josipovic.
Cavus feiert Comeback - "Ich kann nicht überrascht sein"
Im Gastspiel beim ambitionierten Aufsteiger TBS Pinneberg zog der Übungsleiter die nächste Überraschung aus dem Ärmel: Der langjährige Kapitän und „Leader“ Ersin Cavus feierte sein Comeback. „Er hat anderthalb Jahre lang nicht mehr trainiert und gespielt“, bot Josipovic den Routinier als Innenverteidiger auf. „Über die Jahre ist eine enorme Gemeinschaft entstanden. Jungs, die uns aus welchen Gründen auch immer verlassen haben, bleiben mit mir in Kontakt. Das ist mir persönlich extrem wichtig und ganz viel wert“, hebt der Eintracht-Coach die Geschlossenheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl bei der Eintracht vor.
Ganz egal, wer ihm und seinem Team auch fehlt, Josipovic zaubert immer wieder ein neues Ass aus dem Ärmel, „so dass wir die Möglichkeit haben, gegen jede Mannschaft zu gewinnen. Bisher hat das super geklappt. Ich kann den Jungs nur ein riesengroßes Kompliment aussprechen, da sie an den Weg glauben und mitziehen. Es ist ein großes Geben und Nehmen zwischen der Mannschaft und mir – und es macht unglaublich viel Spaß.“ Deshalb sei er „einerseits überrascht, andererseits aber auch nicht“, entgegnet er – und erklärt: „Ich kann nicht überrascht sein, wenn ich gesagt habe, dass es nur als Team geht. Denn das ist genau das, was uns stark macht: Wir kommen übers Team.“
"Geile Mentalität und Einstellung"
Mit gerade einmal 19 Jahren führte Jed Adotey (re.) die Eintracht als Kapitän auf das Feld - und verdiente sich nach ganz starker Leistung ein Sonderlob. Foto: Eintracht Lokstedt
Auch an der Müßentwiete. „Wir glauben an uns, wir kämpfen, machen, tun und investieren unheimlich viel Leidenschaft. Wir sind weit davon weg, fußballerisch die beste Mannschaft in der Liga zu sein. Aber wir kämpfen bis zum Umfallen. Davor habe ich größten Respekt“, lobhudelte er seine Schützlinge nach einem „mega Kampf mit ebenso großem Einsatzwillen“, aber auch den Gegner. „TBS war stark. Die haben uns bekämpft. Wir waren stehend k.o., die waren stehend k.o. – es war ein hin und her. Am Ende haben wir zwei Chancen genutzt, hinten super sicher gestanden und nichts zugelassen. Das war der Unterschied.“
Nur einmal kam TBS durch und sorgte in Person von Nikolas Aslanidis für spannende Schlussminuten (87.). „Das war ein sinnloses Gegentor. Aber die Mannschaft hat eine geile Mentalität und Einstellung an den Tag gelegt“, und am Ende dank der Treffer von Max Kutschke (54.) und David Heuer (86.) den sechsten Sieg im achten Saisonspiel eingefahren. Während Max Kutschke eine Vorarbeit von seinem Bruder Ben Kutschke zu nutzen wusste, war Heuer nach einem B. Kutschke-Schuss aufs lange Eck, den Aziz Zakari noch entschärfen konnte, für den Abstauber zur Stelle.
"Ich glaube an jeden Spieler im Kader"
Mit sechs Siegen aus acht Spielen führen die Josipovic-Mannen die Hammonia-Staffel an - und ist noch ungeschlagen. Foto: Eintracht Lokstedt
Ein Erfolg, der wieder ein Zeichen dafür war, dass es „nur als Mannschaft geht“. Sämtliche Ausfälle wurden gar nicht erst zum Thema gemacht. Auch die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Nassim Saleh (13.) wurde weggesteckt. „Ich glaube an jeden Spieler im Kader. Und die Jungs lassen ihr Herz auf dem Spielfeld. Dementsprechend holen wir aktuell die Punkte.“ Beispiel: Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Cristiano Mirolho lief sich die Lunge aus dem Hals, arbeitete für das Team und den Erfolg – und ließ sich acht Minuten vor Schluss völlig entkräftet wieder auswechseln. Die Erfolgsformel der Eintracht: Nichts geht über das Team!