Oberliga

Hosseini-Schachzug geht auf: BU bleibt in der Erfolgsspur

BU "erzwingt" die Tore und kämpft zehn Unioner nieder

11. November 2019, 17:00 Uhr

Sorgte für die Barmbeker Führung: Mittelfeld-Stratege Samuel Hosseini. Foto: Bode

Eigentlich ist Samuel Hosseini bei Standardsituationen für sein Team für die Absicherung zuständig. Vor dem Spiel gegen den FC Union Tornesch hatte BU-Coach Marco Stier aber eine ganz besondere Idee: Da Hosseini in den Wochen zuvor bei Kopfballduellen im Mittelfeld einen „äußerst stabilen und wuchtigen Eindruck“ machte, beorderte ihn sein Übungsleiter, sozusagen als „Überraschungsgast“, mit in die gefährliche Zone rein. Und siehe da: Es lief die 77. Spielminute an der Dieselstraße, als der „Sechser“ nach einem Eckball von Abdel Hathat urplötzlich zum Kopfball kam und die Pille zum erlösenden 1:0 in die Maschen nickte – Schachzug aufgegangen!

„Letztendlich bin ich froh darüber, dass wir nach einer nicht so guten ersten Halbzeit gegen einen sehr kompakten und defensiv eingestellten Gegner die Tore erzwungen haben“, bilanzierte Stier. Denn lange Zeit war nur wenig Esprit in der Partie – mit einer Ausnahme. In der fünften Spielminute beförderte Kjell Ellerbrock einen Eckball von Jan Eggers, der ausgerechnet gegen seinen Ex-Club nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, per „Header“ an die Latte. Ansonsten fanden beide Seiten offensiv so gut wie gar nicht statt. Das änderte sich nach Wiederanpfiff, als BU mit deutlich mehr Engagement agierte und nun auch zu Chancen kam.

"Wir haben inzwischen den nächsten Schritt gemacht"

Der Knackpunkt aus Union-Sicht: Der Platzverweis gegen Jan Nötzelmann, der nach einem Foulspiel Nahe der Torauslinie den gelb-roten Karton sah (67.). Folglich agierten die Gäste, die bereits die aus der Vorwoche gesperrten Maik Stahnke und Jan-Philipp Zimmermann ersetzen mussten, in Unterzahl – und mussten wenig später das 0:1 durch Hosseini schlucken. Keine 180 Sekunden darauf war es mal wieder Hathat, der nach Vorlage von Edison Sa Borges Dju für die Vorentscheidung sorgte – und wie. In allerbester Arjen Robben-Manier zog der „Flügelflitzer“ von halbrechts nach innen, nutzte den Freiraum und schlenzte die Kugel aus 22 Metern ins lange Eck (79.). „Diese Dominanz, die wir in der zweiten Halbzeit an den Tag gelegt haben, stimmt mich für die nächsten Wochen sehr positiv. Da haben wir inzwischen auch den nächsten Schritt gemacht, Tore und Siege zu erzwingen sowie den Gegner einzuschnüren“, konstatierte Stier. „Das war schon sehr beachtlich in der zweiten Halbzeit, dass wir die Ruhe nicht verloren haben und jederzeit noch für ein Tor gut sind“, resümierte er – und durfte sich über den achten Sieg aus den letzten neun Begegnungen freuen. Eine Bilanz, die den HSV Barmbek-Uhlenhorst auf den dritten Tabellenplatz katapultiert.

Autor: Dennis Kormanjos