Oberliga
Zu erfolgreich? Alsterbrüder beenden Zusammenarbeit mit Großkopf!
Er hat mit dem FC Alsterbrüder Vereinsgeschichte geschrieben - und muss trotzdem gehen: Erfolgscoach Jörn Großkopf (Mi.). Foto: noveski.com
Jörn Großkopf (re.) und sein Co-Trainer Peter Gößler haben mit dem FCA in den vergangenen zwei Jahren Historisches vollbracht. Im Sommer folgt trotzdem die Trennung. Foto: noveski.com
Es schien eine echte Liebesbeziehung, die durch sportliche Höchstleistungen in gänzlich ungeahnte Sphären zu einer festen Ehe wurde. „Wir können sehr stolz darauf sein, was wir in diesen zwei Jahren erreicht und auch auf sportlicher Ebene bewegt haben“, spricht Jörn Großkopf sicherlich auch dem Verein aus dem Herzen. „Ich bedanke mich schon jetzt bei meinem Trainerteam um Peter Gößler, Thomas Gleixner und Sven Klein, aber auch beim ehemaligen Vorstand Frank Vöhl-Hitscher, unserem Zeugwart ‚Wolle‘ sowie den zahlreichen Fans und Anhängern, mit denen wir immer viel Spaß hatten.“
"Bin von einer Vertragsverlängerung ausgegangen"
Angesprochen auf den Entschluss des Clubs, die Zusammenarbeit nicht fortsetzen zu wollen, entgegnet der 57-Jährige uns gegenüber: „Entscheidungen müssen getroffen werden. Entscheidungen sind notwendig. Damit kann ich auch gut leben. Aber über die Art und Weise lässt sich streiten“, ehe er gesteht: „Ich bin eigentlich von einer Vertragsverlängerung ausgegangen.“ Darauf zielte es zumindest lange ab. Dementsprechend macht Großkopf auch keinen Hehl daraus, dass er „natürlich sehr überrascht war, was auch gleichzeitig zu einer Riesen-Enttäuschung geführt hat. Aber ein Teil der Mannschaft möchte für die kommende Serie eine andere Lösung auf der Trainerbank haben. Der Vorstand hat das zum Anlass genommen, diese Entscheidung zu treffen.“
Offenbar wollten Teile der Mannschaft für die kommende Saison eine andere Lösung auf der Trainerbank haben, so Großkopf. Foto: noveski.com
Zwei Jahre gespickt mit Erfolgen, Triumphen, denkwürdigen Momenten – und nun das. Für den Fußballlehrer anfangs ein echter Schlag in die Magengrube. „Natürlich gab es bei mir die Überlegung, per sofort aufzuhören. Aber nach den letzten Erkenntnissen sind gar nicht alle Spieler involviert gewesen und waren ebenso überrascht. Zudem habe ich mit dem Verein eine Vereinbarung bis zum 30.06. Ich habe einen Auftrag – und dieser heißt: Klasse halten. Und ich fühle mich dazu verpflichtet, diesen Auftrag auszufüllen, zu schaffen und einen anständigen Abschluss herbeizuführen. Das ist einfach auch mein Anspruch, den ich an mich selbst habe“, zeigt Großkopf wahre Größe.
"Die Enttäuschung weicht langsam"
„Es ist jetzt so und nicht mehr zu ändern. Von daher werde ich die Mannschaft auf die letzten elf Spiele vorbereiten und bin auch der festen Überzeugung, dass wir die Punkte, die wir noch benötigen, holen werden“, gibt er sich kämpferisch. Wenngleich die Situation auch an einem gestandenen Trainer nagt. „Ich bin nach wie vor enttäuscht. Aber die Enttäuschung weicht langsam. Ich habe daraus gelernt, dass der Fußball nicht immer das ist, was man sich vorstellt – ganz egal, ob in der Bundesliga, in der Oberliga oder in der Kreisliga. Aber bei mir gilt immer: Brust raus, Kopf hoch – und dann werden wir die Saison zu einem anständigen Abschluss bringen!“