Regionalliga Nord

Trotz Tomety-Traumtor und Last-Minute-Treffer: „Das war fernab von der Leistung, die ich mir vorstelle!“

19. April 2024, 23:24 Uhr

Nick Brisevac schweißt trocken zum 2:0 für seinen FC Teutonia 05 ein. Am Ende reichte es nur zu einem Last-Minute-Punkt. Foto: Hempel/FC Teutonia 05

Es war eigentlich ein Start nach Maß und fast schon wie gemalt. Wenngleich Immanuel Höhn, Cheftrainer des FC Teutonia 05, auf der anschließenden Pressekonferenz konstatierte: „Wir sind sehr schlecht ins Spiel reingekommen.“ Und trotzdem stand hinten die Null. Aber nicht nur das. Ein Doppelschlag brachte einen möglichen „Dreier“ der Hamburger beim TuS BW Lohne auf den Weg. „Aber dann haben wir uns einfach nicht gut und nicht clever angestellt“, haderte Höhn – und wurde hintenraus noch deutlicher…

Die Spieler des FC Teutonia 05 feiern Jason Tomety-Hemazro (2. v. li.) nach dessen Traumtor zur Führung. Foto: Hempel/FC Teutonia 05

Aber der Reihe nach. Jason Tomety-Hemazro stellte die Weichen für die Teutonen auf Sieg – und wie! Zuerst kam der Linksfuß nach einer abgefälschten Halbfeld-Flanke von Sebastian Hertner, einer Kopfball-Weiterleitung von Nick Gutmann und einer Ablage von Ole Wohlers in der Nähe des rechten Strafraumecks an die Kugel. Tomety-Hemazro legte sich das Leder zurecht, nahm aus gut 18 Metern Maß – und ließ das Spielgerät im linken Kreuzeck einschlagen (20.). Traumtor! Und nur wenige Augenblicke später war es erneut der gerade erst 23 Jahre jung gewordene Tomety-Hemazro, der nach einem Zusammenspiel zwischen Wohlers und Affam Ifeadigo auf dem rechten Flügel einen Haken schlug und scharf nach innen flankte. Im Duell mit Ifeadigo „klärte“ Theo Janotta unfreiwillig vor die Füße von Nick Brisevac – 0:2 (22.)!

"Du bettelst schon fast um die Gegentore"

Doch die Führung gab den Gästen keine Sicherheit. Mit einem verunglückten Pass in den Fuß des Gegners brachte Ifeadigo die Hausherren aus Lohne zurück ins Spiel. Thorsten Tönnies und Nico Thoben im Doppelpass, Leonard Bredol flankte von der linken Grundlinie, woraufhin Marc Augé clever passieren ließ und Tönnies trocken aus zwölf Metern in den linken Giebel einschweißte – nur noch 1:2 (32.). Dabei blieb es bis zur Pause – doch: „Die zweite Halbzeit war wirklich fernab von irgendeiner Leistung, die ich mir vorstelle“, schimpfte Höhn. „Du bettelst schon fast um die Gegentore. Und das ist sehr enttäuschend, weil die letzten Leistungen wirklich unheimlich gut waren. Aber das hatte heute nichts mit dem zu tun, was wir in den letzten Spielen gezeigt haben.“

"Alles andere war sehr enttäuschend"

Ole Wohlers (re.) ist als erster Gratulant bei Nick Brisevac nach dessen Treffer zum 2:0. Zum Sieg reichte es dennoch nicht. Foto: Hempel/FC Teutonia 05

Eiskalt ausgekontert wurden die Teutonen zwölf Minuten vor Ultimo, als Thoben den Ball unbedrängt durchs Mittelfeld trieb und Tönnies nahezu ebenso ungehindert aus 13 Metern halblinker Position ins lange Eck vollstreckte – 2:2! Damit aber nicht genug. Teutonias Kevin Weidlich, Fabian Graudenz und Luis Coordes schauten nur zu, wie Aaron Goldmann eine Linksflanke von Rilind Neziri für Tönnies ablegte und Augé von halbrechts das Spiel gänzlich auf den Kopf stellte (87.)! Obwohl Marcus Coffie den „Kreuzkirchlern“ in der vierten (!) Minute der Nachspielzeit noch einen Zähler rettete, als sein 17-Meter-Schuss nach einer Stafette über Wohlers und Graudenz noch entscheidend abgefälscht wurde und im linken unteren Toreck einschlug, war Höhn nur bedingt milde gestimmt.

„Es ist erfreulich, dass du das Spiel nicht verlierst. Aber alles andere war sehr enttäuschend!“ Und auch sein Gegenüber sprach aufgrund des späten Gegentreffers von „maximaler Enttäuschung“, ehe Uwe Möhrle anfügte: „Gegen einen Gegner mit der individuellen Qualität nach einem 0:2 zurückzukommen und nicht von der Linie abzuweichen – da hätten wir es mehr als verdient gehabt, als Sieger vom Platz zu gehen. Das Tor am Ende ist ein bisschen bezeichnend. Da haben der letzte Schuss Konsequenz und Abgezocktheit gefehlt.“

Autor: Dennis Kormanjos