Oberliga

Mit einer Gala: Altonas „klasse Reaktion“ auf den „Dasse“-Schock!

24. März 2024, 17:51 Uhr

Pascal El-Nemr (li.) und seine Altonaer hatten allen Grund zur Freude und zeigten in Niendorf eine herausragende Reaktion auf die Dassendorf-Pleite. Archivfoto: Bode

Bis tief in die Nachspielzeit hinein betrug der Vorsprung von Altona 93 in der virtuellen Tabelle sage und schreibe sieben Punkte – inklusive einer Nachholpartie mehr in der Hinterhand. Die Meisterschaft schien bereits so gut wie vorentschieden, ehe die TuS Dassendorf das nicht mal mehr im Ansatz für möglich gehaltene doch noch möglich machte, dank zweier Tore in der 93. und 95. Minute das Oberliga-Gipfeltreffen auf den Kopf stellte, dem AFC die erste Niederlage nach sagenhaften 30 ungeschlagenen Spielen in Serie beibrachte – und am Samstagnachmittag mit einem hart erkämpften 1:0-Erfolg über Vicky sogar die Tabellenführung übernahm. Dementsprechend stellte sich vor dem Gastspiel der Altonaer am Sachsenweg die Frage: Wie würde die Mannschaft mit der an Tragik kaum zu überbietenden 3:4-Schlappe gegen Titel-Konkurrent Dassendorf umgehen? Wie hat der AFC die unfassbar bittere Niederlage verkraftet? Und wie würde die Reaktion darauf ausfallen?

Als Team zeigte der AFC eine eindrucksvolle Reaktion am Sachsenweg. Archivfoto: Bode

Die Antwort: Brilliant! „Die Jungs haben eine klasse Reaktion auf das sehr unglückliche Spiel gegen Dassendorf gezeigt. Dass wir so eine Antwort geben, das freut mich sehr“, strahlte Chefcoach Andreas Bergmann über das ganze Gesicht. „Es lief einfach“, konstatierte er nach der Gala seiner Mannen beim Niendorfer TSV. Und auch Pascal El-Nemr war voll des Lobes, hob sämtliche Mannschaftsteile hervor – und meinte: „Das war eine super Reaktion von der Mannschaft! Das hat richtig Spaß gemacht.“

Schon nach 17 Zeigerumdrehungen ließ Rasmus Tobinski nach Vorarbeit des starken Adrian Goransch den zuletzt so glänzend aufgelegten Grubba-Ersatz René Melzer nicht allzu gut aussehen. Der Keeper hielt den harmlos anmutenden 17-Meter-Schuss – nachdem Tobinski einen unfreiwilligen Doppelpass mit Daniel Brückner spielte – mit den Füßen und produzierte dadurch eine Bogenlampe, die sich mit viel Drall in die Maschen senkte. Wenig später: Flanke, Kopfball – drin! Genauer gesagt: Gianluca Przondziono bekam im Rückraum den Ball und sah, wie sich El-Nemr auf den zweiten Pfosten absetzte. Die Hereingabe nickte der schon gegen „Dasse“ per Kopf erfolgreiche Routinier ins Tornetz (31.)!

"Hatten zu viel Respekt und Angst"

Und Niendorf? Der vor diesem Spieltag an dritter Stelle rangierende Hausherr erstarrte förmlich in „Ehrfurcht“, wie Ali Farhadi gegenüber „Hafo“ schon zur Pause feststellen musste. „Da war nicht mal der Ansatz eines Funken dabei. Das war wirklich staubtrocken. Solche Tage gibt es einfach. Wir hatten einfach zu viele Ausfälle“, sprach Farhadi damit nicht nur auf die so wichtigen Leistungsträger Fynn Huneke und Tim Krüger an, die beide ausfielen, „sondern auch auf dem Platz, wo nicht das stattgefunden hat, was dort stattfinden kann. Schlussendlich haben wir einfach zu viel Respekt und Angst gehabt, aber auch aus den Positionen heraus sehr, sehr schlecht Fußball gespielt.“

"Mit der 0:5-Klatsche sind wir am Ende noch gut bedient"

Michael Gries (re.) durfte den wichtigen Treffer zum 3:0 kurz nach der Halbzeit bejubeln. Archivfoto: Bode

Die Hoffnung, dass seine „Sachsenwegler“ nach der Pause mehr Mut und Zugriff finden würden, wurde prompt im Keime erstickt. „Es wurde sogar noch schlechter“, urteilte Farhadi. Nach einem herrlichen Doppelpass mit Tobinski erhöhte Michael Gries auf 3:0 (54.), ehe El-Nemr nach einer Finte den traumhaften Pass auf den startenden Tobinski spielte – 4:0 (75.)! Für den Endstand sorgte der eingewechselte Selim Ajkic, der von Ezra Ampofo in Szene gesetzt wurde – nachdem dieser einen Ball auf Höhe der Mittellinie abfing, auf die Kette zudribbelte und Ajkic aus halbrechter Position ins lange Eck vollstreckte (89.)!

„Heute hat ganz klar die reifere Mannschaft gewonnen. Mit der 0:5-Klatsche sind wir am Ende noch gut bedient, müssen uns einmal schütteln und dann weitermachen“, bilanzierte Farhadi gegenüber „Hafo“. Während sein Gegenüber den Auftritt als „sehr wach, sehr aktiv und sehr intensiv“ einstufte. „Wir haben hochverdient gewonnen!“ Und mit einer ganz starken Performance auch den Oberliga-Thron zurückerobert.

Autor: Dennis Kormanjos