Landesliga Hansa

Deran dribbelt „nach Hause“ – HT 16 macht Top-Transfer perfekt!

17. April 2024, 17:59 Uhr

Am Ende der Saison verlässt Deran Toksöz (li.) den amtierenden Hamburger Meister TSV Sasel und kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Foto: noveski.com

In ganz jungen Jahren begann seiner Fußballreise beim Horner TV, ehe er mit ein paar Kumpels zur Hamburger Turnerschaft von 1816 wechselte. Drei Jahre lang kickte er für den ältesten durchgängig existierenden allgemeine Sportverein der Welt, ehe es den hochveranlagten Youngster zum VfL Bochum zog. Nach seiner Zeit in der U17 und U19 der Ruhrkicker zog es ihn weiter. Drei Drittliga-Einsätze für Holstein Kiel, ganze 226 Regionalliga-Spiele und zuletzt die Hamburger Meisterschaft mit dem TSV Sasel stehen in seiner Vita. Im Sommer schlägt Deran Toksöz jedoch ein neues Kapitel auf – und kehrt „nach Hause“ zurück!

Mit all seiner Erfahrung und Klasse wird Toksöz eine wichtige Führungsrolle bei der HT 16 einnehmen. Foto: noveski.com

„Er ist eine absolute Granate – sowohl menschlich als auch sportlich“, schwärmt Ahmet Sahin, Fußball-Abteilungsleiter der HT 16, in den allerhöchsten Tönen von Deran Toksöz, der nach der herausragenden Saison mit dem TSV Sasel hinter Dassendorf-Torjäger Martin Harnik bei der Wahl zum Fußballer des Jahres den zweiten Platz belegte. „Viele schauen auf sein Alter, aber ich glaube, wir wissen alle, was er noch draufhat. Wir freuen uns sehr darüber, dass er Teil unseres Teams wird, und glauben fest daran, dass er uns auf unserem Weg noch sehr viel helfen kann“, bestätigt Sahin die Verpflichtung des dann 36-Jährigen.

„Natürlich ist er auch ein Grund, warum ich aktiv bleibe“

Doch das Alter spielt nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr hat die Zusage von Toksöz nicht nur die bereits vorherrschende Aufbruchsstimmung an der Legienstraße zementiert, sondern auch ein Stück weit dafür gesorgt, dass sein bester „Buddy“ Gökhan Iscan noch ein Jahr auf dem Platz dranhängt. „Ich freue mich sehr auf Deran, weil ich ihn mit für den besten Fußballer in Hamburg halte, er das Niveau der Mannschaft steigert, wir sehr gut befreundet sind und so mehr Zeit miteinander verbringen können. Natürlich ist er auch ein Grund, warum ich weiterhin aktiv bleibe, damit wir noch ein paar coole Momente auf dem Platz haben“, verrät uns Iscan.

„Ich bin immer fair und ehrlich gewesen“

In der Meister-Saison trumpfte Toksöz (li.) groß auf, war maßgeblich am Saseler Titelgewinne beteiligt und wurde Zweiter bei der Wahl zum Fußballer des Jahres. Foto: noveski.com

Apropos „mehr Zeit miteinander verbringen“: Auch für Toksöz war eben jener Umstand ein Faktor für seine Entscheidung. Iscan sei sein „bester Freund, unsere Kinder spielen zusammen, aber wir haben uns selten gesehen“. Das soll sich nun ändern. Dabei betont der Edel-Techniker des amtierenden Meisters ganz klar, dass Sasel von Anfang an sein erster Ansprechpartner war. „Ich habe alles an Anfragen abgeblockt, bin immer fair und ehrlich gewesen – und habe auch den Moment abgewartet, bis ein neuer Trainer verpflichtet wurde.“ Die Gespräche mit Jan Ramelow seien auch sehr gut gewesen und am Parkweg fühle er sich ohnehin pudelwohl – aber: „Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man dann auch mehr Zeit für die Familie und die Freunde haben will“, so Toksöz.

Sein Entschluss sei „nicht gegen Sasel, sondern für meine Familie“ gefallen, wie er sagt – nachdem er zuletzt neben seiner Rolle als Führungsspieler auch gewisse Trainer-Aufgaben übernommen hat. Da ihn mit der HT 16 eine besondere Verbundenheit verbindet und viele seiner Freunde dort aktiv sein, habe er sich gesagt: „Lasst es uns jetzt durchziehen.“ Denn: „Das, was ich gesehen und gehört habe, kitzelt mich. Wir möchten etwas aufbauen mit jungen Spielern, die Bock haben, geilen Fußball zu spielen, etwas zu lernen und weiterzukommen. Denen wollen wir eine Plattform bieten, sich weiterzuentwickeln. Ich möchte das weitergeben, was ich an Erfahrungen gemacht habe“, spricht er auf die vielen jungen und entwicklungsfähigen Spieler beim Hansa-Landesligisten an. „Ich werde versuchen, spielerisch etwas zurückzugeben, aber auch meine Erfahrung miteinzubringen, um die Spieler voranzubringen“, sieht er sich auf dem Platz als verlängerter Arm und Ansprechpartner.

„Meine Priorität ist, den Spielern und dem Verein zu helfen“

In der Saison 2024/25 will Toksöz (Mi.) mit der HT 16 jubeln. Foto: noveski.com

Das wichtigste Credo: „Der Spaß muss immer im Vordergrund stehen.“ Und das ist bei Toksöz auch mit noch 35 Jahren der Fall. „Sonst würde ich aufhören.“ Was die sportlichen Ziele mit der noch um den Aufstieg kämpfenden Hamburger Turnerschaft betrifft, entgegnet er auf Nachfrage: „Meine Priorität ist, den Spielern und dem Verein zu helfen.“ Auch in Sachen Infrastruktur und Rahmenbedingungen will man den nächsten Schritt machen, um den Verein auf gesunde Beine zu stellen für den möglichen nächsten Schritt. 

Doch dazu hat Toksöz eine klare Meinung: „Man muss es sich sportlich verdienen – und zwar als Meister. Ich bin immer dagegen, sich durch irgendwelche Relegationen ‚durchzumogeln‘. Ich möchte den Jungs helfen, erfolgreichen Fußball zu spielen“, vertritt er auch in diesem Punkt die gleiche Meinung wie Trainer Erdinc Örün und Kumpel Iscan, dass es nicht auf Biegen und Brechen, sondern in gefestigten Strukturen ins Hamburger Oberhaus gehen soll.

Autor: Dennis Kormanjos