Cordi muss trotz Asante-Show den Umweg nehmen

Zehn-Tore-Festival in Lohbrügge, Cordi verliert einen "absoluten Charaktermenschen"

10. Mai 2015, 22:36 Uhr

Pascal Asante-Sefa (3. v. l.) wird von seinen Mannschaftskollegen gefeiert. Foto: noveski.com!

„Meine Hochachtung gilt dem tollen Team, ich bin wirklich stolz auf Mannschaft und Trainerteam!“ Es sollte am Ende nicht sein mit der Meisterschaft. Da der FC Türkiye seine Hausaufgaben bei Vorwärts-Wacker machte (2:1), konnte der WTSV Concordia beim VfL Lohbrügge noch so hoch gewinnen, mehr als der zweite Platz war nicht mehr möglich. Doch noch ist die Hoffnung auf den Oberliga-Aufstieg längst noch nicht zu den Akten gelegt, denn über die Relegation gegen den Hammonia-Zweiten Osdorf ist der große Wurf nach wie vor drin. Auch Manager Florian Peters glaubt noch dran: „Wir werden über den Umweg im Ziel ankommen.“

Zum Abschluss ließ man es am Binnenfeldredder nochmal so richtig krachen. Insbesondere ein Akteur spielte ganz groß auf: Cordis Pascal Asante-Sefa. Der Flügelflitzer der Marienthaler, der zur neuen Saison in Lohbrügge anheuern wird, schnürte allein in den ersten 45 Minuten einen Dreierpack (19., 33., 43.)! Peters sang anschließend ein wahres Lobeslied auf den scheidenden „Capitano“: „Ich ziehe meinen Hut vor Pascal! Die Situation, dass er nächste Saison auf der anderen Seite spielen wird, hat ihn nicht gehemmt, sondern extra motiviert. Er ist ein absoluter Charaktermensch und hat ein Bombenspiel abgeliefert. Lohbrügge kann sich auf ihn freuen – für uns stellt sein Abgang natürlich einen herben Verlust dar.“

Da Marco Braesen (20., 35.), unter anderem mit einem absolut umstrittenen Strafstoß zum 2:2, als der Assistent auf der gegenüberliegenden Seite ein vermeintliches Handspiel von Georgios Cholevas sah, obwohl kein Lohbrügger Spieler weit und breit in der Nähe war, sowie Robert Pallasch (44.) für den stark dagegen haltenden VfL einnetzten, war die Partie lange Zeit eine ganz enge Kiste. Zur Pause führte Cordi mit 4:3, da neben Asante-Sefa auch Innenverteidiger Niklas Stahlbock einmal zuschlug (40.). „Wir waren in der ersten Halbzeit so offensiv positioniert, dass wir hinten sehr unruhig und zittrig waren“, gab Peters zu Protokoll.

Das änderte sich im zweiten Durchgang komplett. Beim Martens-Ensemble ließen die Kräfte nach – die „Rot-Schwarzen“ bekamen Spiel und Gegner unter Kontrolle. Tarek Pressel war innerhalb kürzester Zeit gleich doppelt erfolgreich (57., 64.) – beim zweiten Mal per Kopf nach herrlicher Hereingabe von Georgios Cholevas. Den Schlusspunkt setzte indes Gerrit Betzin zum 7:3-Endstand (89.)! „Man kann den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen. Ich finde es schon beachtlich, dass man mit einer so jungen Truppe einer Mannschaft wie Türkiye, die gespickt mit Oberliga-Spielern ist, bis zum Schluss standgehalten hat. Wir haben eine tolle Zukunft vor uns“, bilanzierte Peters.

Nicht nur für „Bekkampler“ ging es noch einmal darum, sich voll reinzuschmeißen, auch für Lohbrügge war es trotz des bereits gesicherten Liga-Erhalts ein besonderes Spiel: Zepterschwinger Peter Martens, der den VfL nun zweimal in Folge vor dem Absturz in die Bezirksliga gerettet hat, beendet seine erfolgreiche Trainer-Laufbahn. Trotz aller Bemühungen gelang es seinen Schützlingen schlussendlich nicht, ihrem Übungsleiter ein kleines Abschiedsgeschenk zu bereiten.

Die Bilder zum Spiel präsentiert noveski.com!

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