Landesliga Hansa

ASV Hamburg vollzieht „Radikalumbruch“ und setzt erstes Statement!

31. Juli 2023, 12:31 Uhr

Hischem Metidji (li.) ist einer von 13 Neuzugängen beim ASV Hamburg. Foto: Hellwig/USC Paloma

„Uns war klar, dass wir nach der letzten Saison im und am Kader auf jeden Fall etwas verändern werden – und zwar einen Radikalumbruch vollziehen“, hat die vergangene Saison bei Mohet Wadhwa und seinem ASV Hamburg durchaus Spuren hinterlassen. Als einer der Titelanwärter in die Saison gestartet, sorgte der elfte Tabellenplatz für große Ernüchterung. Ein großer Umbruch musste her – und wurde auch vollzogen. „Wichtig war, dass wir nicht nur auf gute Fußballer, sondern auch auf die einzelnen Charaktereigenschaften im Grundgerüst viel Wert gelegt haben“, so Wadhwa, „und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen. Wir haben eine homogene Truppe beisammen.“

Sebastian Spiewak bringt jahrelange Oberliga-Erfahrung vom SV Curslack-Neuengamme mit zum ASV Hamburg. Foto: noveski.com

Eine Truppe, die im ersten Saisonspiel gleich mal ein Statement gesetzt hat. Beim ebenfalls ambitionierten Mit-Konkurrenten FC Voran Ohe feierte der ASV Hamburg einen überzeugenden 4:2-Erfolg. „Es gibt keine größere Aufgabe für einen Titelkandidaten, als zu Beginn einer Saison am Freitagabend auswärts auf hohem Rasen bei Voran Ohe zu spielen“, war sich auch Manager Mansoor Ahmadi der Schwere der ersten Hürde bewusst. „Jeder weiß, wie unangenehm diese Mannschaft werden kann. Wir waren allerdings sehr gut vorbereitet auf das Spiel und wussten um deren Stärken.“

Bis zur 70. Spielminute habe man einen „sehr disziplinierten“ Auftritt hingelegt. „Zur Halbzeit hätte es eigentlich schon mindestens 3:0 stehen können oder sogar müssen“, befand Ahmadi, der „sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft“ war. Einziges Manko: Die Chancenverwertung. „Wir waren nicht kaltschnäuzig genug vor dem Tor.“ Nichtsdestotrotz: „Wenn die Jungs das abrufen, was sie gegen Ohe gezeigt haben, dann wird das eine tolle Saison.“

Sieben bleiben - 13 Neuzugänge

Auch Florian Klein (re.) war schon in der Oberliga aktiv und ist nun einer von fünf Spielern, der vom ETSV Hamburg zum Hansa-Landesligisten wechselt. Foto: noveski.com

80 Minuten lang habe man „das Spiel komplett dominiert und kontrolliert, bis zur 70. Minute haben wir nichts anbrennen lassen und keinen richtigen Torschuss zugelassen“, konstatierte Ahmadi. „Dass Ohe bei einem 3:1-Anschlusstreffer nochmal zum Leben erwacht und Feuer macht, ist klar. Aber wir haben die Cleverness gezeigt, die uns die letzten Jahre gefehlt hat.“ Mit dem Treffer zum 4:1 habe man dem Gegner den Knockout verpasst.

Maßgeblich am Startsieg beteiligt waren auch einige Neuzugänge. „Es hat einen riesen Umbruch bei uns gegeben, es war Zeit für frischen Wind im Team“, so Ahmadi. Aus dem Vorjahres-Kader sind mit den Torhütern Michael Albot und Nick Gyateng, Seyhmus Atug, Abdul Farahi, Lamin Jawla, Youcef Madadi und Rückkehrer Max Rosseburg lediglich sieben Spieler verblieben. Ansonsten hat die Mannschaft des ASV hamburg „ein komplett neues Gesicht“ bekommen.

"Wollen den Ausrutscher wieder gutmachen"

Christian Degener (re.) bejubelte gleich in seinem ersten Einsatz einen Doppelpack für den ASV. Zuletzt ging er für Lohbrügge auf Torejagd. Foto: noveski.com

Sebastian Spiewak (SV Curslack-Neuengamme), Bedran Atug, Beytullah Atug, Florian Klein, Hischem Metidji, Jorge Ernesto Brunet Lima (alle ETSV Hamburg), Philip Pettersson, Demian-Coray Wicke (beide FC Türkiye), Enock Sey (Bramfelder SV), Gideon Amoah (Glashütter SV A-Jugend), Sulieman Omar (zuletzt SV Curslack-Neuengamme), Bazier Sharifi (zuletzt Hamm United FC) und Christian Degener (VfL Lohbrügge), der zum Auftakt doppelt traf, sollen künftig für den Afghanischen Sportverein die Kohlen aus dem Feuer holen.

Man wolle sich in diesem Jahr bedeckt halten und nicht weit aus dem Fenster lehnen, begründet Ahmadi, warum der Verein erst so spät einen Einblick in die (Kader-)Planungen gibt. „Es geht einfach darum, dass wir Woche für Woche unsere Leistung abrufen“, will man an den Sieg in Ohe direkt anknüpfen. „Meiner Meinung nach haben wir in den vergangenen Jahren immer mit den stärksten Kader der Liga gehabt, jedoch hat die Einstellung nicht gestimmt. Dieses Jahr sieht das anders aus. Den Ausrutscher aus der vergangenen Saison wollen wir wieder gutmachen und einfach von Spiel zu Spiel schauen.“ Aber klar ist auch, dass die Ziele beim ASV Hamburg ambitioniert bleiben. „Wir wollen immer oben mitspielen – da machen wir keinen Hehl draus. Die einzigen, die uns schlagen können, sind wir selbst“, erinnert Ahmadi abschließend an die letzten Jahre.

Autor: Dennis Kormanjos