Regionalliga Nord

Atemberaubender „Abou“ lässt ETV weiter auf das Wunder hoffen

22. April 2024, 15:02 Uhr

ETV-Keeper Abou Fofana (re.) mit einer herausragenden Parade gegen den ehemaligen Eimsbütteler Noah Gumpert. Foto: noveski.com

Man hatte die letzte große Chance des Spiels, als Kiels U23-Keeper Jarmain Ozuzu seinen Strafraum ver- und sich weit abdrängen ließ, um den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Beim Klärungsversuch bugsierte der Keeper der Gäste das Spielgerät allerdings genau auf die Brust von Nick Leptien, der das verwaiste Gehäuse vor sich hatte, aber zu lange zögerte mit dem Abschluss, noch ins Dribbling ging und dann genau in die Arme des inzwischen zurückgeeilten Ozuzu zielte. Es hätte der ganz große Glücksmoment für den Eimsbütteler TV werden können. Angesichts des Spielverlaufs wäre das dem Guten aber wohl deutlich zu viel gewesen. Vielmehr sorgte Ozuzus Gegenüber überhaupt erst dafür, dass der ETV lange im Spiel blieb…

Die Führung für die U23 von Holstein Kiel: Der Ex-ETVer Noah Gumpert (li.) zielt präzise, Malik Yago (re.) kann den Schuss nicht mehr blocken. Foto: noveski.com

Ob gegen einen freistehenden Noah Gumpert oder dessen fulminanten Freistoß-Kracher aus 25 Metern, ob nach einem dicken Patzer von Malik Yago gegen Juan Carrera Zarzar oder nach einer verunglückten Rettungstat von Henry Koeberer, der den folgenden Schuss des blank stehenden Melvin Zimmer noch entscheidend aufs kurze Toreck abfälschte, oder auch gegen den Kopfball von Etienne Sohn aus fünf Metern: Mit schier unglaublichen Reflexen hielt ETV-Fänger Aboubakar Fofana sein Team im Rennen um etwas Zählbares! Nur einmal war der ehemalige Harksheider chancenlos, als ausgerechnet Gumpert einen Angriff über Lucas Wolf und Zimmer mit einem platzierten 14-Meter-Schuss ins rechte Toreck abschloss.

Kiel verpasst zweiten Treffer - Koeberer netzt zum Ausgleich

Der Fingerzeig gen Himmel! Abou Fofana (Mi.) dankt dem lieben Gott nicht nur für seine Paraden, sondern freut sich auch über den Ausgleich. Foto: noveski.com

Ausgerechnet deshalb, weil der starke Gumpert damals aus der U19 des ETV den Sprung in den Herrenbereich schaffte, nun schon im zweiten Jahr für die „Jungstörche“ kickt – und seinem Ex-Club mitten ins Herz traf. Dass sein Team nicht längst mit 2:0 in Front lag, war ausschließlich der mangelnden Chancenverwertung und einem überragenden Fofana geschuldet. Und so kam es, wie es im Fußball oft kommt: Mit der ersten wirklichen Möglichkeit glichen die Eimsbütteler aus. Niklas Bär bediente in der Gegenbewegung Dominik Akyol, der mit Tempo von Höhe der Mittellinie bis zum gegnerischen Sechzehner durchdrang und genau im richtigen Moment für Koeberer durchsteckte – 1:1!

Während Tim Siedschlag für die Kieler das Ziel knapp verfehlte, segelte Bärs Schuss aus 15 Metern nach einem tollen Angriff über Akyol und Maurice Boakye nur hauchdünn über den Kasten. Auch bei Bamo Mohameds Strahl aus 18 Metern fehlte nicht viel – um Zentimeter am langen Eck vorbei. Und so blieb es bei der Punkteteilung, womit der ETV weiter im Kampf um den Klassenerhalt bleibt und sich noch minimale Chancen ausrechnet, da Konkurrent SSV Jeddeloh am letzten Spieltag noch bei den Eimsbüttelern gastiert.

Autor: Dennis Kormanjos